… heute mal in drei Schritten erklärt:
1) will ich mich einfach artgerecht ernähren. Der letzte unserer Vorfahren, der sich mit rein pflanzlicher Kost zufriedengab, war Australopithecus. Der war noch so „affenartig“, dass es zum Vornamen „Homo“ nicht gereicht hat.
Alle die ihm nachfolgten waren uns schon ähnlicher und zunächst Aasfresser, später dann Frischfleischesser, was ihnen immer größere Hirne bescherte. Irgendwann zwischen Homo habilis und Homo erectus lernten sie dann auch noch braten und kochen. Das erleichtert die Verdaubarkeit von Fleisch ungemein und macht diese energiedichte Nahrung für den Körper schneller verfügbar.
Deswegen wuchs die Hirnmasse der Frühmenschen nochmals entscheidend an. Bis zum Homo sapiens, der – dank seines Fleischfresser-Hirns – darüber nachdenken kann, ob Fleischkonsum ethisch überhaupt vertretbar ist (auf die Ethik kommen wir gleich zurück).
2) will ich keine Nahrungsmittel verschwenden! Nutztiere können Pflanzenteile verdauen, die zum direkten Verzehr durch den Menschen ungeeignet sind (mehr dazu hier). Die tierische Veredelung leistet deshalb einen wertvollen Beitrag zur Ernährung der Weltbevölkerung (ja, zunehmend auch in ärmeren Ländern).
3) Weil speziell Tierrechtler die Gleichrangigkeit von Mensch und Tier betonen, fordere ich genau die auch für mich ein. Zwar sind 90% aller Tiere Pflanzenfresser, aber 10% eben Alles- oder Fleischfresser. Warum soll ich mich also auf Grünzeug beschränken, wenn etwa Heimchen, Hering oder Honigdachs sich „natürlich“ auf andere Tiere stürzen dürfen? Von reinen Fleischfressern ganz zu schweigen.
Die eigentliche ethische Frage, die sich beim Fleischverzehr stellt, ist aber: wie behandeln wir Tiere, bevor wir sie verspeisen? Und da kann die Antwort nur lauten: so gut wie irgend möglich!