Kükentöten: Geflügelwirtschaft peilt im Schulterschluss mit Politik und Handel Ausstieg bis Ende 2021 an
„Die deutsche Geflügelwirtschaft will einen ehrlichen, konkreten und an sachlichen Lö-sungen orientierten Weg für den möglichst schnellen Ausstieg aus dem Töten der Hahnenküken“ schreibt der Branchenverband ZDG in seiner neuesten Pressemeldung. Weiter heißt es: „Ein Ausstieg bis 2021/22 könnte unter größter Kraftanstrengung machbar sein, wenn sich alle Partner entlang der Erzeugungskette und die Politik zu einem ge-meinsamen Weg bekennen. Für dieses gesellschaftlich gewollte Ziel müssen alle Lö-sungsbeiträge genutzt und anerkannt werden – die Alternativen der Geschlechtserken-nung im Ei, die Aufzucht männlicher Tiere und die Nutzung von Zweinutzungsrassen. Hierzu strebt die deutsche Geflügelwirtschaft mit ihren Partnern aus dem Lebensmitte-leinzelhandel und den an der Forschung und Entwicklung beteiligten Unternehmen eine gemeinsame Branchenplattform an, um kükentötenfreie Lieferketten anbieten zu kön-nen.
„Nationales Gesetz würde lediglich den Anschein einer Lösung erwecken“
Am Rande der deutsch-französischen Konferenz zum Ausstieg aus dem Kükentöten heute im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bekräftigte Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), die Position der deutschen Geflügelwirtschaft: „Das Töten der männlichen Eintagsküken ist ethisch nicht zu rechtfertigen. Wir wollen einen echten Ausstieg so schnell wie möglich. Ein nationales Gesetz mit dem Verbot des Kükentötens in Deutschland würde aber ledig-lich den Anschein einer Lösung erwecken. Solange es keine wirklichen, praxistauglichen Alternativen zum Kükentöten gibt, müssten Bruteier aus dem Ausland importiert werden – und es würden genauso viele Küken getötet wie bisher.“ Ein rein nationales Gesetz würde daher eine nicht gewollte Verlagerung des Tierschutz-Problems ins Ausland be-deuten. Erforderlich ist stattdessen eine verbindliche europaweite Regelung.
Deutschland ist weltweit Vorreiter auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Kükentöten
„Deutschland ist weltweit Vorreiter auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Töten der Hah-nenküken. Auf allen Ebenen arbeiten wir entschlossen an einer schnellen Lösung“, ap-pelliert Ripke an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, den Lösungswillen der Wirtschaft im Schulterschluss mit dem Lebensmitteleinzelhandel und den an der prakti-schen Umsetzung beteiligten Unternehmen anzuerkennen. „Aber uns allen muss dabei klar sein: Es wird eine erhebliche Kraftanstrengung bedeuten.“
Quelle: ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V.