12 Okt 2021

WLV fordert Hilfe bei der Umstrukturierung der Nutztierhaltung

Angesichts der andauernden tiefgreifenden Krise in der deutschen Schweinehaltung fordert der WLV in einem Positionspapier eine Umstrukturierungsprämie für die Nutztierhaltung. Solch eine Prämie soll nach den Worten von Bauernpräsident Hubertus Beringmeier in den Borchert-Plan eingebettet werden und den Betrieben eine Perspektive geben, die den von der Borchert-Kommission skizzierten Weg der Umstrukturierung nicht mitgehen können.

„Bisher haben wir uns als Landesbauernverband mit starker Tierhaltung stets gegen eine staatliche Ausstiegsförderung ausgesprochen, da der Strukturwandel meist im Zuge des Generationswechsels und als Folge des biologisch-technischen Fortschritts sozial verträglich erfolgte“, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Dies sei hier und heute anders.

„Angesichts der seit langem katastrophalen Erlössituation bei Ferkeln und Schlachtschweinen und des Fehlens einer Perspektive über die künftige Ausrichtung der Schweinehaltung sehen viele unserer Bauernfamilien keine Zukunft mehr für die Weiterführung ihrer Tierhaltung“, heißt es in de rPressemeldung. „Wir brauchen daher staatliche Unterstützung, um ein flächendeckendes Wegbrechen von Strukturen sozialverträglich abzufedern.“

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband stellt sich den gesellschaftlichen Wünschen nach einer grundlegenden Weiterentwicklung der Tierhaltung in Richtung von mehr Tierwohl. Er spricht sich dafür aus, die Umstrukturierungsprämie einzubetten in die umfassende Nutztierstrategie, die die sogenannte Borchert-Kommission vorgelegt hate.

„Die von der Borchert-Kommission erarbeiteten detaillierten Vorschläge zum Umbau der deutschen Tierhaltung bieten unseren tierhaltenden Betrieben in Deutschland eine grundsätzliche Perspektive, denn sie weisen Wege zu den Themen Planungssicherheit, Genehmigungsfähigkeit und Finanzierung. Hier ist die neue Bundesregierung gefordert, schnellstens Klarheit zu schaffen und die notwendigen Gesetzesnovellen umzusetzen. Für die schweinehaltenden Betriebe, welche die erforderlichen Stallumbauten nicht stemmen können, brauchen wir jedoch eine ergänzende Ausstiegshilfe“, so Beringmeier.

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