15 Okt 2015

Weniger Arzneimittel durch mehr Tierwohl

Auf dem 27. Deutschen Tierärztetag in Bamberg soll das optimale Management von
Tierbeständen diskutiert werden

Vom 28. bis 30. Oktober 2015 lädt die Bundestierärztekammer (BTK) zum größten
berufspolitischen Treffen, dem Deutschen Tierärztetag. Die dreitägige Veranstaltung, an der
alle 39.000 Veterinärmediziner in Deutschland teilnehmen können, wird diesmal in der
Weltkulturerbestadt Bamberg ausgerichtet. Drei verschiedene Arbeitskreise stehen den
Tierärzten zur Teilnahme offen, die Beschlüsse aus diesen Themenforen werden auf der
Hauptversammlung des Deutschen Tierärztetages abgestimmt.

Vor dem Hintergrund der Diskussion um den Einsatz von Antibiotika in der intensiven Tierhaltung
verspricht der Arbeitskreis 2, „Tierärztliche Bestandsbetreuung – Garant für Tierwohl und
sichere Lebensmittel?!“ auf dem 27. Deutschen Tierärztetag spannend zu werden. Das
Interesse an diesem Themenforum ist jedenfalls groß: mehr als 100 Tierärzte haben sich bereits
angemeldet.

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Rolf Mansfeld, Oberschleißheim, und dem praktischen
Tierarzt Dr. Georg Bruns, Steinfeld, wird es darum gehen, wie optimierte Haltungsbedingungen,
richtiges Management und systematische tierärztliche Betreuung die Tiergesundheit befördern
können. Denn Fakt ist: Die Haltung von Tieren in immer größeren Gruppen und die steigenden
Leistungen, die sie erbringen müssen, stellt auch immer höhere Anforderungen an Tierhalter und
Tierärzte.

„Eine tierärztliche Bestandsbetreuung erhält und verbessert die Gesundheit der Tiere und senkt
idealerweise auch den Verbrauch an Arzneimitteln“, ist Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der
Bundestierärztekammer, überzeugt. Doch stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage,
ob eine fachgerechte Beratung im Rahmen der Bestandsbetreuung dazu geeignet ist, beim
Tierhalter ein Mehr an Tierwohl zu bewirken oder im Gegenteil nur der Erhaltung der
Wirtschaftlichkeit suboptimaler Haltungsbedingungen dient. Ein Punkt, der im Arbeitskreis ebenso
diskutiert werden soll wie die Bedeutung biologischer Therapieverfahren innerhalb einer
Bestandsbetreuung oder die Thematik von Antibiotika-Resistenzen in der Nutztierhaltung und
deren Bedeutung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz.

Arbeitskreis 1
„Zucht und Qualzucht von Klein- und Heimtieren“
Unter fachlicher Leitung von Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Kramer, Gießen, und Dr. Friedrich Röcken, Schleswig, soll diskutiert werden, wie Tierärzte hier im Sinne des Tierwohls einwirken und aufklären können und wie sie ihre Rolle als Schnittstelle zwischen Züchtern, Tierbesitzern und Politik definieren.

Arbeitskreis 3
„Veränderungen in der Mensch-Tier-Beziehung – der Tierarzt im Spannungsfeld von Vernunft und Emotion“
Mehr denn je steht das Thema „Tierwohl“ im Fokus der gesellschaftlichen Diskussion. Wie wir Tiere halten und mit ihnen umgehen, bewegt die Menschen und soll unter fachlicher Leitung von Dr. Thomas Richter Nürtingen, und PD Dipl. Psych., Dr. phil., Dr. phil. habil. Andrea Beetz, Rostock und Wien, diskutiert werden.

Quelle: Bundestierärztekammer

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