10 Jan 2018

Was läuft schief im Diskurs über die Nutztierhaltung? Prof. Albert Sundrum im Interview.

Ende 2017 trafen wir Prof. Dr. Albert Sundrum an der Uni Kassel-Witzenhausen zu einem längeren Gespräch, das hier in zwei Teilen veröffentlich ist. Im ersten Teil des Interviews, plädiert der Wissenschaftler mit Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit für ein vollständiges Umdenken und Umsteuern in der Nutztierhaltung. Weg vom Kostendenken und hin zu möglichst tiergerechter Haltung, die zuallererst die Tiergesundheit in den Blick nimmt.

Warum, so fragt er, sollen alle Lieferanten gleiche Preise erzielen, wenn Nutztiere in dem einen Stall fortgesetzt unter Krankheiten leiden und im anderen nicht? Ist es sinnvoll, beim Schwein den Blick starr auf den Ringelschwanz zu richten oder sollte der Fokus nicht besser auf der Gesundheit über die gesamte Lebensspanne liegen? Diese und andere Punkte führen ihn schließlich zu der Forderung, ordnungspolitisch einzugreifen und zukünftige Entwicklungen nicht (allein) den Kräften des Marktes zu überlassen.

Im zweiten Teil des Gesprächs widmet sich der Tierarzt, der „schweigenden Mehrheit“ unter Veterinärmedizinern und Agrarwissenschaftlern.

Denn nach seinem Geschmack findet ein Diskurs über Strategien für die zukünftige Nutztierhaltung gar nicht statt. Auch Sicht und Vorschläge des wissenschaftlichen Beirats, hält er für weitgehend verfehlt. Gründe und Beispiele benennt er im Interview und fordert seine Kollegen auf, in ganzer Breite in den Diskurs einzusteigen.

[zum Anfang]