Forschungsprojekt will Interesse in der Bevölkerung für einzelne Tierwohlaspekte und für eine Berichterstattung erkunden
Die Frage, wie wir mit unseren Nutztieren umgehen, ist in der Öffentlichkeit sehr präsent und wird kontrovers diskutiert. Wie sollten die Haltungsbedingungen im Stall sein, können die Tiere ihr natürliches Verhalten ausleben, wie geht es Ihnen bei Transport und Schlachtung? Das Thema hat viele Facetten – doch welche Tierwohlaspekte sind der Bevölkerung besonders wichtig? Dazu soll eine Online-Umfrage Aufschluss geben, an der sich alle beteiligen können. Initiiert hat die Umfrage ein 25-köpfiges Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus acht deutschen Forschungseinrichtungen.
Die Umfrage wird im Rahmen des Projekts „Nationales Tierwohl-Monitoring (NaTiMon)“ durchgeführt, ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes Verbundprojekt, das vom Thünen-Institut in Braunschweig koordiniert wird. In dem Projekt werden die Grundlagen für ein regelmäßiges, indikatorengestütztes Tierwohl-Monitoring erarbeitet. Dieses soll eine fundierte und regelmäßige Berichterstattung über den Status quo und die Entwicklung des Tierwohls in der Nutztierhaltung ermöglichen, auf die sowohl die Politik und die Nutztierhalterinnen und -halter als auch die interessierte Öffentlichkeit zugreifen kann.
Dafür möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Stimmungsbild der Bevölkerung und der Praxis aus Landwirtschaft und Aquakultur einholen. In der ca. 10-minütigen Umfrage können die teilnehmenden Personen angeben, welche Bedeutung sie verschiedenen Tierwohl-Aspekten wie Tiergesundheit oder emotionales Befinden der Tiere beimessen. Gefragt wird auch, in welchen Intervallen eine Berichterstattung zum Tierwohl stattfinden sollte, welche Auswirkungen ein Monitoring hätte und in welcher Form sich die Teilnehmenden am liebsten über die Ergebnisse informieren würden.
Die Online-Umfrage ist bis Ende Juli 2021 unter diesem Zugangs-Link freigeschaltet. Weitere Informationen gibt die Projekt-Webseite.
Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei