Bundesverband der beamteten Tierärzte fordert zügige Umsetzung des EU-Kontrollrechts durch die Länder
Der Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT), Dr. Holger Vogel, fordert von den politisch Verantwortlichen Leitlinien für die Umsetzung der sog. risikoorientierten Überwachung, wie sie das EU-Recht verlangt. Hierfür gelte es, Grundlagen für eine vergleichbare Einschätzung der vorzuhaltenden Überwachungskapazitäten in allen Ländern insbesondere in den Bereichen Tier-gesundheit und Tierschutz zu schaffen. „Es kann nicht sein, dass Amtstierärztinnen und Amtstierärzte im wahrsten Sinne den Kopf dafür hinhalten müssen, dass sie ihre lokalen Betriebe mit angemessener Häufigkeit und Gründlichkeit überprüfen, ohne einen Vergleichsmaßstab zu haben,“ so Vogel. Sonst gehe man schnell selbst ein „Risiko“ ein. „Das richtige Maß bei der Kontrollintensität darf nicht einer Individualentscheidung überlassen bleiben, sondern ist gesellschaftspolitisch zu definieren“, so Vogel weiter. Schließlich hänge davon nicht zuletzt die Zahl des Kontrollpersonals ab. In der Lebensmittelüberwachung sei man deutlich klarer strukturiert.
In diesem Zusammenhang erneuert der BbT seine wiederholt erhobene Forderung, dafür eine belastbare Datengrundlage zu schaffen. Nur dann seien die Veterinärbehörden in der Lage, von Unternehmen ausgehende Risiken adäquat zu erfassen und zu bewerten, wobei es vor allem auf die fach-gebietsübergreifende Betrachtung ankomme. „Eine gute Tiergesundheit ist ein wichtiger Indikator für eine tiergerechte Haltung“, betont Vogel. Er setzt auf die Ankündigung der neuen Bundesregierung, damit endlich in dieser Legislaturperiode weiter voranzukommen. „Hier werden wir unterstützen, wo immer wir können“, so Vogel abschließend.
Der BbT widmet sich dieser Thematik in verschiedenen Vorträgen auf seinem 39. Internationalen Veterinärkongress in Bad Staffelstein.
Quelle: BbT