24 Mai 2017

Schweineställe fit für die Zukunft machen

Der Deutscher Tierschutzbund informiert über ein Forschungsprojekt, das (auch) seinem Label zugute kommen soll. Der Verein schreibt hierzu:

Die große Mehrzahl der bestehenden Schweineställe ist auf hohe Wirtschaftlichkeit und Stallhygiene optimiert. Um in diesen Ställen mehr Tierwohl erreichen zu können, müssen die Buchten in verschiedene Funktionsbereiche unterteilt werden und die Tiere verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten bekommen. Dies ist in bestehenden Ställen eine große Herausforderung, für die in dem jetzt gestarteten Projekt LABEL-FIT („Schweinehaltung fit für das Tierschutz-Label: Integrierte Entwicklung von Haltungs- und Verfahrenstechnik zur Transformation konventioneller Ställe“) für Aufzucht- und Mastschweineställe Lösungen gesucht werden.

In Teilprojekten wird untersucht, wie verfahrenssichere Komfortliegebereiche für die Schweine eingerichtet werden können, es werden neuartige, durch Geruchszusätze attraktivere Beschäftigungsmaterialien entwickelt und getestet, und es werden technische Verfahren überprüft, mit denen auch in Ställen mit sogenannter Flüssigentmistung (Gülle) den Tieren Einstreu angeboten werden kann. Anschließend werden die am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ) erzielten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Tierwohl und Wirtschaftlichkeit auf Praxisbetrieben überprüft.

Gradmesser für die Projektentwicklungen ist der Verzicht auf das Schwanzkupieren. Mit den Ergebnissen sollen Schweinehaltern/innen Handlungs- und Entscheidungshilfen für eine Transformation ihrer bestehenden Ställe zu mehr Tierwohl und damit zu einer Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz der Schweinehaltung angeboten werden. Vermarktungsstrategisch können Verbesserungen im Tierwohl beispielsweise durch Teilnahme an der Einstiegsstufe des Tierschutzlabels des Deutschen Tierschutzbundes eingebunden werden.

Das Projekt wird gemeinsam durch das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ), die Universität Hohenheim (Verfahrenstechnik der Tierhaltungssysteme), das Friedrich-Loeffler-Institut (Institut für Tierschutz und Tierhaltung), den Deutschen Tierschutzbund e.V. und die VION GmbH über eine Laufzeit von drei Jahren bearbeitet. Finanziert wird LABEL-FIT durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen der Innovationsförderung mit insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro. Abgesehen von knapp 10.000 Euro für Beratung und Unterstützung bei der praktischen Umsetzung der Ergebnisse in landwirtschaftlichen Betrieben, durch Experten des Deutschen Tierschutzbundes, gehen die Mittel an die Forschungseinrichtungen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.

[zum Anfang]