Selbstverständlich haben auch die Humanmediziner das Resistenzgeschehen im Fokus.
Im Robert-Koch-Institut ist Dr. Tim Eckmanns für das Monitoring von Antibiotika-Resistenzen in der Humanmedizin verantwortlich. Für das europäische Überwachungssystem EARS sammelt er Daten aus Krankenhäusern und Arztpraxen in ganz Deutschland.
Es zeigt sich hier ein sehr differenziertes Bild: In Krankenhäusern sind verschiedene Bereiche auch unterschiedlich stark betroffen. Und für die einzelnen Erreger unterscheiden sich die Befunde innerhalb einer Klinik noch mal. Bestimmte Regionen in Deutschland sind stärker betroffen als andere und vielleicht gibt sogar einen bedeutsamen „Mettwurstgürtel“ quer durchs Land.
85% der Antibiotika aber werden im ambulanten Bereich verwendet. Und es gibt innerhalb Deutschlands große Unterschiede, bei den Abgabemengen und auch was den Anteil der Reserveantibiotika an der Menge insgesamt verordneter Antibiotika betrifft.
Multiresistenzen sind besonders bedrohlich, gerade wenn auch moderne Wirkstoffe betroffen sind. Bei der Resistenzentwicklung verschiedener Erreger ergibt sich jedoch wieder ein teils überraschendes Bild. Ob, nach Einschätzung des Berliner Mediziners, in Zukunft die verschiedenen Antibiotika zwischen Human- und Veterinärmedizin aufgeteilt werden sollten oder Neuentwicklungen nötig (und möglich) sind, erfahren wir am Ende des Beitrags.