Mit Dr. Robin Köck, dem Verbundkoordinator von „MedVetStaph“, hatten wir schon im Februar 2012 gesprochen, als das umfangreiche Forschungsprojekt gestartet wurde. Heute kann er detaillierte Ergebnisse zur Bedeutung von Nutztier-assoziierten MRSA im Resistenzgeschehen präsentieren, aber auch mit Ergebnissen für Haus- und Hobbytiere überraschen: Resistenzraten von bei 3% bei Hunden, 5 % bei Katzen sowie fast 10% bei Pferden!
Das Hauptaugenmerk bei MedVetStaph liegt aber auf der Untersuchung von Menschen mit häufigem Nutztierkontakt, den Landwirten und Tierärzten also. In dieser Gruppe wurden extrem hohe Besiedlungsraten nachgewiesen und hier spielt auch die Übertragung von Mensch zu Mensch eine Rolle.
Ein zentrales Ergebnis der Studien betrifft die regionale Verbreitung Nutztier-assoziierter MRSA. Deutschlandweit wurden diese Keime demnach bei weniger als 5% der Krankenhaus-Patienten gefunden. In Gebieten mit hoher Nutztierdichte, liegt der Wert dagegen bei fast 30%. Besonders wichtig ist dann die Frage, wie hoch der Anteil typischerweise aus der Landwirtschaft stammender MRSA bei schweren Infektionen des Menschen ist. Hier steht speziell der Typ SC398 im Fokus.
Der zweite Teil des Interviews dreht sich um die weiteren Schritte im Forschungsprojekt: „Die Analyse wichtiger Aspekte, die für die Planung von Interventionen, die auf eine Eindämmung von LA-MRSA Besiedlungen und Infektionen beim Menschen abzielen, die für die Erstellung von Guidelines wichtig sind und die zur Entwicklung langfristiger Kontrollstrategien beantwortet werden müssen.“