Der ordnungsgemäße Einsatz von Antibiotika bietet die einzige Möglichkeit, durch Bakterien auslöste Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Ihr Einsatz in der Nutztierhaltung wird häufig also zu hoch kritisiert, manchmal völlig abgelehnt oder für Resistenzentwicklungen im Humanbereich verantwortlich gemacht.
Dr. Robin Köck ist der Verbundkoordinator von „MedVetStaph", einem umfangreichen Forschungsprojekt zu LA-MRSA. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Untersuchung von Menschen mit häufigem Nutztierkontakt, den Landwirten und Tierärzten also. In dieser Gruppe wurden extrem hohe Besiedlungsraten nachgewiesen und hier spielt auch die Übertragung von Mensch zu Mensch eine Rolle.
Ein zentrales Ergebnis der Studien betrifft die regionale Verbreitung Nutztier-assoziierter MRSA. Deutschlandweit wurden diese Keime demnach bei weniger als 5% der Krankenhaus-Patienten gefunden. In Gebieten mit hoher Nutztierdichte, liegt der Wert dagegen bei fast 30%. Besonders wichtig ist dann die Frage, wie hoch der Anteil typischerweise aus der Landwirtschaft stammender MRSA bei schweren Infektionen des Menschen ist. Hier steht speziell der Typ SC398 im Fokus.
Im Telefoninterview stellt er die Forschungsergebnisse detailliert vor.