Europäisches Exzellenznetzwerk bereitet junge Frauen und Männer auf eine Zukunft in der Spitzenforschung vor
Zwei Doktoranden forschen im Marie-Skłodowska-Curie-Trainingsnetzwerk „MonoGutHealth“ am FBN
Daria De Leonardis (27) und Oyekunle John Oladosu (30), zwei Nachwuchswissenschaftler aus Italien und Nigeria, gehören zu den elf Doktorandinnen und Doktoranden des innovativen Marie-Skłodowska-Curie-Trainingsnetzwerks „MonoGutHealth“. Sie arbeiten am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf in der Arbeitsgruppe von Professorin Dr. Cornelia C. Metges an ihrer Promotion. Die EU fördert das Projekt am FBN mit rund 500.000 Euro. Es umfasst mehrere Praktika in Unternehmen und Forschungsinstituten sowie regelmäßige internationale Schulungen bei Partnern des Netzwerkes. Insgesamt zehn europäische Länder beteiligen sich an dem hochkarätigen Ausbildungsnetzwerk.
Mit dem vom EU-Programm Horizon 2020 finanzierten Marie-Skłodowska-Curie-Stipendium sollen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der internationalen interdisziplinären Spitzenforschung vertraut gemacht werden. Während der dreijährigen Forschungsarbeit können die beiden Nachwuchsforschenden hochmoderne Methoden und Techniken nutzen und Erfahrungen in verschiedenen Labors sammeln. Dabei geht es konkret um neuartige Ansätze bei Schweinen und Hühnern vor und kurz nach der Geburt zur Verbesserung der Darmgesundheit. Das „Mono“ im Akronym „MonoGutHealth“ steht für „Monogastrisch“, für Tiere mit nur einem Magen, wie bei Schweinen und Hühnern; „Gut“ bezieht sich auf den Darm und „Health“ auf Gesundheit.
Optimale Ernährungsergänzung für Ferkel finden
„In dem Exzellenzprogramm erhalten die jungen Forschenden erstklassige Möglichkeiten, im Zuge ihrer Promotion nicht nur ein spezielles wissenschaftliches Thema mit innovativen Verfahren zu bearbeiten, sondern auch bedeutende Forschungseirichtungen in Europa von innen kennenzulernen“, betonte Professorin Dr. Cornelia C. Metges. Die Agrarwissenschaftlerin betreut die Italienerin Daria De Leonardis bei ihrer Forschungsarbeit.
Die junge Veterinärbiotechnologin aus Brindisi (Italien), die an der Universität in Mailand studierte, forscht an einer optimierten Ernährungslösung für Ferkel, um deren Darmgesundheit und -entwicklung sowie Wachstumsleistung zu verbessern. Aufgrund von immer größeren Würfen zeigen etwa 15 Prozent der Ferkel bei Geburt ein unterdurchschnittliches Geburtsgewicht und geringe Energiereserven. In dem Forschungsvorhaben wird untersucht, ob die Beigabe von natürlichen Aminosäuren (Glutamin) schon unmittelbar nach der Geburt als Nahrungsergänzung die gesunde Entwicklung der Ferkel fördert. Glutamin hatte sich bereits bei der Darmreifung und der Entzündungsprävention bei von Muttermilch entwöhnten Ferkeln als vorteilhaft erwiesen.
Wurminfektionen bei Hühnern erkennen und vorbeugen
Das Promotionsthema von Oyekunle John Oladosu aus Ibadan (Nigeria), der seinen Master an der Lincoln University in Neuseeland absolvierte, wird von dem Agrarwissenschaftler Dr. Gürbüz Daş betreut. Gemeinsam konnten sie Ende vergangenen Jahres eine wissenschaftliche Publikation in der der Zeitschrift Veterinary Parasitology veröffentlichen. Am FBN haben die beiden Wissenschaftler mit dem Industriepartner TECODevelopment GmbH aus Rheinbach (Nordrhein-Westfalen) eine neue Methode zum Nachweis von Parasiteninfektionen bei Hühnern entwickelt. Die neue Methode ist nicht-invasiv, da sie nur Kotproben als biologisches Material benötigt, relativ einfach durchzuführen ist und eine hohe diagnostische Genauigkeit aufweist.
Parasitäre Wurminfektionen im Darm (Nematodeninfektionen) sind ein häufig auftretendes Problem in europäischen Geflügelfarmen mit Zugang ins Freie, das die Produktivität der Betriebe einschränkt und die Gesundheit der Hühner negativ beeinflusst. In dem Projekt des Nutztierwissenschaftlers aus Nigeria sollen insbesondere Stoffwechselparameter identifiziert werden, die mit einer besseren Immunabwehr und Widerstandskraft gegen die Wurminfektion verbunden sind.
Daria De Leonardis und Oyekunle John Oladosu möchten ihr dreijähriges Forschungsprogramm am FBN im kommenden Jahr mit einer Promotion an der Freien Universität Berlin im Fachbereich Veterinärmedizin abschließen.
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Quelle: Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)