18 Dez 2014

Ente à la Gabriel

In der FAZ vom 18. 12. schreibt Jan Grossarth über Vogelgrippe im Kreis Cloppenburg und die massiven Probleme, die ein länger andauerndes Transport- und Vermarktungsverbot für Geflügel hätte. Weil bereits ausgemästete Vögel den Stall nicht verlassen dürfen, stellt sich die Frage, was mit der Nachzucht in den spezialisierten Aufzuchtbetrieben passieren soll. Ein ernstes Problem, nicht nur wegen des drohenden wirtschaftlichen Schadens.

Im selben Artikel erfahren wir aber auch von den Einlassungen des Fachministers für Wirtschaft zum Themenkomplex. Sigmar Gabriel nämlich verriet, dass bei ihm zu Weihnachten Bio-Ente auf den Tisch kommt und keineswegs eine aus der Massentierhaltung! Weil die nämlich immer mehr Antibiotika enthielten: „Für unsere kleine Tochter Marie kaufen wir diesen Mist nicht.“

Der FAZ-Redakteur baut zwar noch eine goldene Brücke für den Giganten aus Goslar, indem er vermutet, Gabriel könne nur resistente Keime auf dem Fleisch gemeint haben. Im Kommentar allerdings, ein paar Seiten weiter, verweist er auf den Marktenteil von unter einem Prozent für Bio-Enten und schreibt „das ist in etwa so viel wie der Stimmenanteil der Tierschutzpartei bei Bundestagswahlen. Ist es also wirklich massentauglich, die Weihnachtsente der 99% als Mist zu bezeichnen? Dabei braucht man gerade für das Mästen einer Mastente kaum Antibiotika – anders als für Hähnchen oder Puten.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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