Christopher Portier, Berater einer amerikanischen Nichtregierungsorganisation, hatte sich im Mai 2017 in einem Offenen Brief mitgeteilt, dass Tumorbefunde in Fütterungsstudien mit Mäusen und Ratten angeblich bei der europäischen Risikobewertung nicht berücksichtigt worden seien.
EFSA und ECHA stellen nun klar, die Behauptung, dass Befunde übersehen wurden, sei falsch. „Alle genannten Originalstudien sind entsprechend ihrer Verlässlichkeit und Relevanz in den Bewertungen der europäischen Behörden berücksichtigt und entsprechend abgestimmter wissenschaftlicher Prinzipien bewertet worden.“
Die von Christopher Portier mit seiner eigenen Methodik zusätzlich analysierten Einzeldaten zu den aufgeführten Tumorformen und Tumorinzidenzen waren nach Mitteilung des BfR bekannt. „Sämtliche Bewertungsbehörden weltweit, denen diese Originaldaten vorlagen, kommen nach eigener Bewertung mittels etablierter international anerkannter toxikologischer Standardverfahren zu dem Schluss, dass Glyphosat nicht als krebserregend einzustufen ist“ schreibt das Bundesinstitut in seiner neuesten Mitteilung.
Die von Christopher Portier als „neu“ angegebenen Tumorinzidenzen fänden sich alle in den Originalstudien der Hersteller. „Die wissenschaftlichen Grundsätze, nach denen die Bewertung der Kanzerogenitätsstudien an Nagern durch die EFSA durchgeführt wurden, basieren auf einem integrierten „Weight-of Evidence“-Ansatz, der die CLP-Verordnung (Regulation on Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures) und die relevanten Bestimmungen der ECHA berücksichtigt“ so die Bundesbehörde, deren ausführliche Stellungnahme hier abrufbar ist.
Quelle: BfR