Bundesverband der beamteten Tierärzte fordert gesellschaftliche Debatte zur Nutztierhaltung
Amtstierärzte im Spannungsfeld der unterschiedlichen Auffassungen
Der Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT), Holger Vogel, fordert eine aus seiner Sicht längst überfällige breite Diskussion mit allen gesellschaftlichen Gruppen, welche Tierhaltung in unserem Land gewollt bzw. akzeptiert wird. „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Veterinärämtern müssen den gesellschaftlichen Konflikt hierzu täglich aushalten“, so Präsident Vogel.
Die nötigen Fakten soll aus Sicht des BbT eine auf der Antibiotikadatenbank aufbauende Tiergesundheitsdatenbank liefern. Die ersten bundeseinheitlichen Kennzahlen zur Häufigkeit des Antibiotikaeinsatzes bei Masttieren liegen vor. „Die Datenbank funktioniert“, so Präsident Vogel, „jetzt gilt es, noch bestehende Eingabelücken zu schließen und die notwendigen Schritte zur Verringerung des Einsatzes zu ergreifen.“ Eine nachhaltige und tierschutzgerechte Minimierung der Antibiotikaanwendungen kann aber nur über eine Verbesserung der Tiergesundheit in den Nutztierbeständen erfolgreich sein, betont Vogel weiter. Dabei seien auch die Einflüsse der Haltungsbedingungen und des Managements zu berücksichtigen. Daten zur Tiergesundheit und Tierwohlindikatoren müssten deshalb mit den Antibiotikadaten in einer Tiergesundheitsdatenbank zusammengeführt werden.
Die Datenbank diene auch der Beurteilungssicherheit in der amtlichen Fleischuntersuchung, die immer mehr auf Befunde aus den Haltungsbetrieben angewiesen sei.
Der 34. Internationale Veterinärkongress in Bad Staffelstein mit über 600 Teilnehmern aus allen Ebenen der Veterinärverwaltung, vor allem aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, wird am Montag, den 20. April 2015 um 9:00 eröffnet. Der Kongress deckt mit wissenschaftlichen Beiträgen alle wichtigen Arbeitsgebiete des amtstierärztlichen Dienstes ab.
Quelle: BbT