16 Sep 2014

Video-Dokumentation zur Nottötung von Ferkeln

Im Sommer 2014 haben mehrere Bundesländer Vorgaben der EU und der nationalen Tierschutzschlachtverordnung für die Nottötung von Ferkeln in Form neuer Erlasse spezifiziert. Diese schreiben vor, Ferkel mittels Kopfschlag zu betäuben und anschließend durch Kehlschnitt oder Herzstich zu entbluten. Diese Methode lehnen Deutschlands Ferkelerzeuger praktisch einhellig ab.

In der hier vorliegenden Video-Dokumentation melden sich Tierhalterinnen und Tierärzte zu Wort:

Nadine und Heinrich Henke (Brokser Sauen, Bruchhausen-Vilsen) sind direkt betroffen von der Verordnung und deshalb auch die Initiatoren der vorliegenden Dokumentation.

In Ihrem Ferkelerzeugerbetrieb werden sie immer wieder damit konfrontiert, Ferkel aus Gründen des Tierschutzes töten zu müssen. Allerdings stehen der Tierärztin Nadine Henke hierfür Mittel zur Verfügung, die kein Landwirt nutzen darf. Gerade deswegen sehen sie und ihr Mann die dringende Notwendigkeit, ihren Berufskollegen bessere Euthanasie-Methoden für Ferkel zu erlauben.

Und weil die Problematik niemand wirklich versteht, ohne die „verordnungsgemäße Methode“ tatsächlich gesehen zu haben, wird auch sie im Video gezeigt. Nicht jeder Laie mag sich die Aufnahmen ansehen und muss es vielleicht auch nicht. Politiker und Journalisten allerdings werden ausdrücklich aufgefordert, sich diesen Teil des Videos nicht zu ersparen!

Wurfausgleich ist ein Fachbegriff, der in der Diskussion über die heutige Ferkelerzeugung und (zu) große Würfe häufig eine Rolle spielt. Was darunter zu verstehen ist, wie und warum er durchgeführt wird, erklärt ein kurzes Video aus dem Abferkelstall.

Dr. Dirk Hesse (Agri-Kontakt Braunschweig) erklärt Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei den derzeit gültigen Erlasse zur Nottötung von Ferkeln in verschiedenen Bundesländern und geht auf historische Entwicklungen in der Ferkelerzeugung ein.

Prof. Dr. Thomas Richter (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, HfWU) erläutert seine Einschätzung zu den möglichen Betäubungs- und Nottötungsverfahren und stellt Fragen zur Genetik der Sauen. Außerdem besitzt er Erfahrung mit der Handaufzucht unterentwickelter Ferkel und beschreibt sowohl entsprechende Verfahren als auch damit verbundene Probleme.

Dr. Martin von Wenzlawowicz (Beratungs- und Schulungsinstitut für Tierschutz bei Transport und Schlachtung – bsi Schwarzenbek) spricht über Vor- und Nachteile verschiedener Betäubungs- und Nottötungsverfahren. Ausführlich erläutert er seine Einschätzung von CO2, Elektro-Betäubung und –Tötung sowie Betäubung und Tötung mittels Bolzenschuss.

Tade Dethlefsen (EFA Schmid & Wezel, Maulbronn) demonstriert und erläutert ein Bolzenschussgerät, das in Deutschland bisher bei Großgeflügel und Mastkaninchen zur Betäubung eingesetzt werden darf.

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