Thema im Brennpunkt: Zukunft der Nutztierhaltung

Wie soll, kann, muss die Nutztierhaltung in Zukunft aussehen? Eine Frage die sich seit den Anfängen der Domestizierung von Wildtieren immer wieder gestellt hat und natürlich auch heute stellt. Allerdings hat sich die Wahrnehmung des Tieres, gerade des Nutztieres, verändert und der Blick auf die Bedürfnisse von Kuh, Schwein und Huhn Lebewesen geweitet.

Die ganz große Diskussion dreht sich ja darum, ob es überhaupt einen Unterschied gibt zwischen Tier und Mensch. Manche verneinen diese Frage, andere bestehen auf Unterschieden, z. B. zwischen einer Mücke und einem Elefanten.
Hier aber dreht sich ja alles um Nutztiere. Und damit ist die eine Frage bereits beantwortet: Mensch und Tier sind für deren Halter nicht dem Menschen gleich. Aber schon das Tierschutzgesetz bestimmt in § 1

Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

  1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
  2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden, …

Wie heute die Bedürfnisse von Nutztieren heute befriedigt und wie sie heute gehalten werden, kann sich jeder bei den „Stallbesuchen“ anschauen. Wie dies aber in naher oder ferner Zukunft aussehen soll, wird teils heiß diskutiert. Hier ist ein Platz für den offenen Meinungsaustausch.



Die Letzten ihrer Art? Studie über die Zukunft der Veterinärmedizin im Kontext der Nutztierhaltung in Deutschland.

Christian Dürnberger, Philosoph am Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung an der Vetmeduni Vienna untersuchte in einer Studie, wie deutsche TierärztInnen, die im Bereich der Nutztierhaltung arbeiten, die Zukunft ihres Berufs sehen. Ein Teilbereich der Studie erschien nun als Open-Access-Artikel unter dem Titel „The last of us?“ im „International Journal of Livestock Production“. (Erscheiungstermin der.. weiter →


Planwirtschaft statt ökologisch-soziale Markwirtschaft

Kritische Auseinandersetzung mit den Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung Gastbeitrag von Prof. Dr. Albert Sundrum, Ökologische Agrarwissenschaften, Universität Kassel Kritische Auseinandersetzung mit den Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung Zusammenfassung Im Auftrag der Bundeslandwirtschaftsministerin Frau Klöckner hat sich im April letzten Jahres eine Kommission aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen konstituiert, um ein Konzept zur Weiterentwicklung der deutschen Nutztierhaltung zu.. weiter →


Woher kommt eigentlich die industrielle Landwirtschaft?

Das Oldenburger Münsterland ist so etwas wie das Zentrum der „industriellen Landwirtschaft“ in Deutschland. Im Gespräch mit Prof. Dr. Chistine Aka erfahren wir, wie es dazu kam. Die Volkskundlerin forscht am „Kulturanthropologischen Institut für das Oldenburger Münsterland“, über Alltags- und Arbeitswelt der Menschen in dieser Region. Vergangenheit und Herkunft zu kennen ist wichtig, wenn man.. weiter →


Zwischen Weltmarkt und kritischer Bevölkerung: Wer finanziert mehr Tierwohl? #Expertise2018

Prof. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, stellte anlässlich der „Expertise 2018“ sein Konzept für eine konsensfähige Nutztierhaltung vor. Prinzipiell gäbe es zwei Szenarien, um ans Ziel zu gelangen: den „schwedischen Weg“ über staatlich verordnete höhere Haltungs-Standards oder das Modell „Druck und Sog“, bestehend aus gesetzlichen Vorgaben und finanziellen Hilfen. Für Isermeyer ist entscheidend, zunächst verlorenes.. weiter →


Lidl‘n lohnt sich

Das Ende der betäubungslosen Ferkelkastration kommt. Ob früher oder doch noch etwas später, ist eigentlich  egal. Beschlossen ist das Ende auf jeden Fall und dass innerhalb der nächsten ein, zwei Jahre eine Methode entwickelt wird, die a) Tierhalter anwenden können und b) der Forderung nach „Schmerzausschaltung“ genügt, ist eher fraglich. Bedenkt man den Anästhesie-Aufwand bei.. weiter →


Mit Volldampf voraus – die Wand wartet schon

Wer alternativlos die Einführung des 4. Weges in der Ferkelkastration und, seit Neuestem, eine Fristverlängerung für die betäubungslose Kastration um fünf Jahre fordert, bewegt sich mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Wand. Unabhängig forschende Tierärzte sprechen sich gegen den 4. Weg aus, die TVT z. B. schreibt „Injektionen mit der nötigen Genauigkeit tierschonend und wirksam in praxisrelevanter.. weiter →


Was läuft schief im Diskurs über die Nutztierhaltung? Prof. Albert Sundrum im Interview.

Ende 2017 trafen wir Prof. Dr. Albert Sundrum an der Uni Kassel-Witzenhausen zu einem längeren Gespräch, das hier in zwei Teilen veröffentlich ist. Im ersten Teil des Interviews, plädiert der Wissenschaftler mit Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit für ein vollständiges Umdenken und Umsteuern in der Nutztierhaltung. Weg vom Kostendenken und hin zu möglichst tiergerechter Haltung, die.. weiter →


Wie einer fast der berühmteste Tierarzt Deutschlands geworden wäre

Der berühmteste Tierarzt von allen ist sicher James Herriot, aus der TV-Serie „Der Doktor und das liebe Vieh“. Der liebt alle Tiere, ob groß oder klein, behandelt Rind und Hund mit demselben Mittel (der Hund bekommt halt bissel weniger) und motiviert bis heute viele junge Menschen (Mädels) sich im Fach Tiermedizin einzuschreiben. Bei uns wird.. weiter →


Schweinehaltung – Neue Modelle mit Auslauf oder Auslaufmodell?

Am 17. Februar trafen sich Schweinehalter zu einer Diskussionsrunde, um über aktuelle Probleme und zukünftige Entwicklungen zu sprechen. Der Video-Mitschnitt ist hier in fünf Teilen zu sehen, die man nicht unbedingt in der vorgegebenen Reihenfolge anschauen muss (aber die Teile 2, 3 und 4 auf jeden Fall). Hintergrund-Informationen zu den Teilnehmern stehen ganz am Ende,.. weiter →


Die Stadt ist das bessere Land! Tut Tierwohl dem Tier wohl? Und was das miteinander zu tun hat

Jan Grossarth, FAZ-Redakteur für Landwirtschaft und Ländliches, beklagt in seinem neuesten Artikel, den Verlust ländlicher Idylle. Und findet sie dann doch und zwar in der Stadt. Auf allen Verkehrsinseln wachsen Radieschen und die Luft vibriert vom Flügelschlag der Vögel und Insekten. Auf dem Land hingegen nur Monotonie in Raps, Industrialisierung und Flächeneffizienz für billige Lebensmittel.. weiter →